15. Juli 1993

vonStartnachLandungDauer
Sabadell14:15Lerida15:55 1:40
Lerida17:10Zaragoza18:25 1:15

Von Sabadell nach Lerida

Der nächste Morgen begann natürlich mit dem Aufrüsten von KUBA. Es kostete mich ein wenig Überredung, um die Mitarbeiter der Flugplatzfeuerwehr davon zu überzeugen, mir dabei zu helfen. Letztlich ging es aber schnell und problemlos über die Bühne, und ich konnte mich dem Einräumen meines ganzen Gepäcks widmen.

Während ich dabei war, wurde ich von einem jungen Mann angesprochen. Es stellte sich heraus, dass er Journalist war und für das Diario de Sabadell arbeitete. Also gab ich zwischendurch noch ein Interview zu den Ereignissen des Vortages.

Über all das wurde es spät, und so plante ich nur noch mit dem Weiterflug bis Zaragoza. Doch als ich den Flugplan aufgeben wollte, weigerte man sich auf dem Tower in Sabadell, ihn so anzunehmen. Man zweifelte, natürlich wegen der Ereignisse des Vortages, eine ausreichende Reichweite von KUBA für diese Strecke an. Jedoch bot man mir an, zwei Flugpläne zu akzeptieren: einen von Sabadell nach Lerida, und einen weiteren von Lerida nach Zaragoza.

Ich fügte mich – was sollte ich auch anderes machen.

Recht spät ging es dann endlich los – durch die VFR-Korridore von Barcelona. Vorbei an den drei Brücken von Martorell, entlang der Autobahn nach el Vendrell, und von dort nach Lerida. Der Flugplatz in Lerida war in erster Linie groß. Es gab eine riesige Piste aus nackter Erde, nicht ein Grashalm wuchs dort. Beim Rollen gab das eine unendliche Sauerei – und förmlich Magenschmerzen beim Gedanken daran, dass der Hirth F10 nicht über Luftfilter verfügte…

Ich hatte Glück – ein einsamer Mensch rannte auf diesem Flugplatz herum. So konnte ich vom Telefon des Aeroclubs aus in Barcelona auf dem Flughafen anrufen, um meinen offenen Flugplan zu schlie0en, und den nächste zu aktivieren. Glücklicherweise konnte ich auch ein paar Liter Sprit kaufen, so dass es bald mit randvollem Tank weiter ging.

Von Lerida nach Zaragoza

Es ging also nach gut einer Stunde Aufenthalt weiter. Navigatorisch war die Strecke langweilig – immer der Autobahn nach. Landschaftlich jedoch führte mich dieser Flug durche eine faszinierende Mondlandschaft, scheinbar ohne Vegetation: die Monegros.

Recht spät abends kam ich dann in Zaragoza an. Der Flughafen Zaragoza hatte zwei Bahnen, von denen ich mit der kürzeren vorlieb nehmen musste. Die längere war dem Militär vorbehalten. Bei 3000m stellte das aber kein wirkliches Problem dar.

Empfangen wurde ich hier erstmals auf dieser Reise wie ein Großer. Ein Follow-me-Fahrzeug lotste mich zu meiner Parkpositon auf dem Vorfeld, wo dann der Fahrer aus dem Auto sprang, und mich – als handele es sich bei seinem Kunden um eine Linienmaschine – freundlich mit seinen Kellen winkend einwies, während er sich gleichzeitig über mein Flugzeug kaputt lachte. Ich vertäute KUBA für die Nacht und ließ mein Flugzeug in guter Gesellschaft von sehr großem und alten Fluggerät zurück.