13. Juli 1993
von | Start | nach | Landung | Dauer |
Besançon-Thise | 08:30 | Villefranche-Tarare | 10:40 | 2:10 |
Villefranche-Tarare | 11:15 | Alés | 13:40 | 2:25 |
Alés | 14:02 | Nîmes-Courbessac | 14:25 | 0:23 |
Nîmes-Courbessac | 15:35 | Lézignan-la-Cèbe | 17:15 | 1:40 |
Von Besançon-Thise nach Villefranche-Tarare
Der dritte Tag führte mich von Besançon-Thise aus entlang der Doubs in Richtung Chalon-sur-Saône. Von dort aus ging es entlang der Saône vorbei an Mâcon zum Tankstopp nach Villefranche-Tarare – einem sehr hübsch gelegenen kleinen Flugplatz mit 1000m Asphaltbahn ganz in der Nähe von Lyon.
VonVillefranche-Tatare nach Alés
Nach dem kürzesten Tankstop der ganzen Tour führte mich die Route entlang der Rhône. Ich flog hier die ganze Zeit in Höhen zwischen 150m und 300m und konnte so die Landschaft genießen. Vorbei ging es an Vienne und Valence. Wenig später verließ ich die Rhône, um über Aubenas nach Alès zum nächsten Tankstopp zu fliegen.
Der Anflug auf Alès glich dem Anflug auf einen Flugzeugträger – oben auf einer Hügelkuppe lag der Platz mit seiner geknickten Landebahn.
Leider gab es an diesem Tag kein Benzin – nicht einmal die winzige Menge, die ich für KUBA benötigte. Man empfahl mir, die kurze Strecke nach Nîmes-Courbessac zu fliegen, um dort zu tanken.
Von Alés nach Nîmes-Courbessac
Nach einem kurzen Hüpfer von gut 20 Minuten kam ich dort an – und traute meinen Augen kaum Hier stand ein top gepflegter Oldtimer neben dem anderen. KUBA gehörte hier schon beinahe zum moderneren Fluggerät.
Ich schaute mich aber nur kurz um, denn mein Tagesziel war der Flugplatz Lézignan-la-Cèbe in der Nähe von Perpignan. Hier wollte ich übernachten, und laut meinem Bottlang schloss dieser Platz um 19:00 Uhr Ortszeit.
Von Nîmes-Courbessac nach Lézignan-la-Cèbe
Zunächst machte ich beim Start in Nîmes-Courbessac Bekanntschaft mit den Auswirkungen von Hitze auf die Leistung meines Motörchens. Obwohl die Grasbahn eigentlich mehr als ausreichend lang war, war der Start in der sengenden Nachmittagssonne spannend. KUBA war randvoll getankt, das Fluggewicht mindestens am zulässigen Maximum, und der Hirth F10 leistete ja schon unter besten Bedingungen gerade einmal 26 PS. Und so hob ich zwar einigermaßen ab, wie ich es gewohnt war – aber das Steigen empfand ich dann doch als unangenehm schwach. Insbesondere weil am Ende der Bahn zwei Hügel standen – so etwas war ich aus Norddeutschland natürlich nicht gewohnt. Ich mogelte mich also aus dem Platz heraus, und dann ging es entlang der Mittelmeerküste in Richung Lézignan-la-Cèbe.
Ich wusste, dass ich relativ spät dran war, und so hörte ich schon aus größerer Entfernung auf der Frequenz von Lézignan-la-Cèbe mit. Dort war viel los. Ich verstand aber mangels Sprachkenntnissen nichts.
Als ich dann endlich – ein paar Minuten nach offiziellem Betriebsschluss – dort ankam, war im Funk nichts mehr zu hören. Getreu der Devise, dass ein geschlossener deutscher Flugplatz wirklich geschlossen ist, aber auf einem geschlossenen französischen Flugplatz aber lediglich gerade kein Benzin verkauft wird, landete ich 15 Minuten nach Betriebsschluss. Und zunächst war weit und breit niemand zu sehen.
Das änderte sich schnell – es tauchte ein Angestellter auf, der unmittelbar am Platz wohnte, und meine Landung mitbekommen hatte. Halb erbost über meine Frechheit, halb amüsiert über mein seltsames Flugzeug und das Ziel meiner Reise brachte er KUBA in der Halle unter, übergab mir einen Schlüssel, und verfrachtete mich – so wie ich war, nach einem Fluf quer durch Frankreich – in ein Restaurant in der Nähe.
Dort wurde ich bestens versorgt, und vom Besitzer nach dem Essen auch wieder zum Flugplatz befördert, wo ich in bewährter Weise in der Halle auf der Luftmatratze unter der Tragfläche übernachtete.